Clickbaits bedeutet aus dem Englischen übersetzt Klickköder. Beschrieben wird eine Praxis aus den Onlinemedien, die in Blogposts, Videos oder News umgesetzt wird. Übertriebene Überschriften preisen Links zu Internetcontent an, die gerade durch ihre überspitzte Darstellung das Userinteresse auf sich ziehen und damit möglichst viele Klicks erreichen möchten.

Clickbaits – Der Sinn dahinter

Das Clickbaiting hat zum Ziel, User zu Interaktionen aufzufordern. Diese können z. B. Likes und Kommentare sein oder das Sharing mithilfe von Social Media. Sie erwecken die Neugier, indem beispielsweise völlig überspitze Überschriften interessante und spannende Inhalte versprechen. Primär soll damit möglichst viel Traffic für eine Ziel-Webseite generiert werden. Ads (Online-Werbeanzeigen) bewirken im Nachhinein die sogenannte Monetarisierung. Somit sind mittels Clickbaits größere Reichweiten und Klickzahlen zu erreichen, die im digitalen Marketing die Marke/das Produkt und/oder die Ziel-Webseite einem höheren Bekanntheitsgrad zuführen. Facebook & Co. haben es mit Buzzfeed.de u. ä. vorgemacht, doch auch die klassische TV-Welt nutzt in seiner „heute“-Sendung oder „Focus TV“ diese Art der Kommunikation.

Zwei Beispiele sollen verdeutlichen, wie Clickbaits in der Praxis aussehen:

„Noch nie Depressionen gehabt? Versuchen Sie’s mit Antidepressiva!“

„Zucker ist Ihrer Gesundheit zuträglich!“

Sie lassen den Leser innehalten und sorgen für Interesse.

Clickbaits – So funktioniert’s

Online Medien haben so ihre eigenen Strategien, Klicks zu generieren. Die Überschriften sprechen menschliche Triebe, Gefühle und Gedanken an. Überspitzte Äußerungen wie „unglaublich“, „unmöglich“ oder anderen Superlativen steigern die Aufmerksamkeit der Nutzer. Gern werden auch umstrittene oder polarisierende Thematiken dazu herangezogen. Printausgaben oder die sogenannten Cliff-Hanger in Film und Fernsehen dienen dem gleichen Zweck. Mehrwert oder Qualität dürfen nicht erwartet werden und doch stellen diese Links, Videos, Bilder usw. den zentralen Dreh- und Angelpunkt dieser Clickbait-Artikel dar. Zum Schluss erwartet den User eine Botschaft in Form eines Fazits oder einer logischen Folgerung. Für sein Interagieren werden ihm Like Comment- and Share Button zur Verfügung gestellt.

Social Media Kanäle haben sich als Plattform für das Clickbaiting als ideal erwiesen. Die Inhalte selbst halten selten, was die Überschrift verspricht. Auch währt das Interesse des Users nur kurz, da die Enttäuschung nicht lange auf sich warten lässt. Doch neben der Struktur tragen auch die Formulierungen dazu bei, psychologische Effekte auszulösen, die den Leser dazu bringen, einen solchen Artikel anzuklicken, zu öffnen und gegebenenfalls weiterzureichen. Möglicherweise ist es die menschliche Neugier, die ihn immer wieder dazu antreibt.

Die „Angelhaken“
Die folgenden Elemente lassen den Angelhaken sein Ziel finden:

Adjetive der Superlative: „schockierend“, „absolut erschreckend“, „furchterregend“, „mysteriös“ usw.
Call to Action: Begriffe wie „unbedingt öffnen“ oder „nicht versäumen“
Cliffhanger: „Dann passierte es“ (ohne genaue Definition)
Online-Slangs: WOW, LOL, OMG – Sie sind wahre Hingucker und erzeugen Aufmerksamkeit. Gleichzeitig identifiziert sich auf diese Weise die Internetgemeinschaft.
Lebendige Verben: lachen, schreien, weinen, freuen (alles, was Menschen tun, um Gefühle auszudrücken)
In Listings sehr beliebt: Zahlen! Sie heben sich vom geschriebenen Text ab und genießen volle Aufmerksamkeit.

Social Media Clickbaits

In der Fachwelt sind Clickbaits sehr umstritten. Kritisiert wird vor allem die schlechte Qualität der Inhalte und der fehlende Nutzen für den Leser. Diese Art des Kundenfangs wird als billig beschrieben. Doch es gibt auch Ja-Stimmen, die das Clickbaiting als neue Art der Onlinekommunikation bezeichnen, welche einem psychologisch hinterlegten Bedürfnis nachkommt. Diese Befürworter sehen weniger die Inhalte als den Nutzen im Fokus. Kundenwünschen würde mittels Clickbaiting nachgekommen – so ihr Argument. Der erfolgreiche finanzielle Hintergrund, der auf diese Weise generiert wird, scheint den Befürwortern recht zu geben.

Beispiele
Ganz konkret und zum besseren Verständnis dienen die folgenden Beispielsätze:

Was dort geschieht, ist absolut erschütternd.
Dieses Erlebnis ist geradezu unglaublich!
OMG! Diese Bilder erschüttern die Welt!
LOL! Diese Bilder darfst du absolut nicht verpassen!
Diese Kinder entdeckten Schockierendes!

Zusammengefasst

Clickbaits sind umstritten – so viel steht fest. Es steht aber auch fest, dass sie die natürliche menschliche Neugier befriedigen. Schließlich könnte hinter einer Aussage tatsächlich etwas noch nie Dagewesenes oder Unglaubliches stecken. Diesen kleinen Trick nutzen Magazine und Portale, um Clicks zu generieren und die Reichweite zu erhöhen. Online-Werbeanzeigen sorgen in Gestalt von Ads im Nachhinein für die nötige Monetarisierung.

Wer mit einem Blog z. B. Geld verdienen möchte, braucht möglichst viele Klicks und hohen Traffic, um seine Werbeplätze erfolgreich zu verkaufen. Die Erfahrung hat bewiesen, dass Clickbaiting-Seiten gute Klick-Zahlen aufweisen können. Die Qualität ist genauso zweifelhaft wie zweitrangig. Kritische Zielgruppen können damit nicht eingefangen werden, doch der Rest ist immer noch genug. Die Inhalte selbst kommen von anderen Seiten und werden zu eigenen Inhalten zusammengestellt (Content Aggregation). Aufgepeppt mit Bildern, Videos, Posts und Kommentaren bahnen sich Clickbaits ihren Weg und erreichen ihr Ziel – aller Kritik zum Trotz. Wie gesagt: Der Rest ist immer noch genug!

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